Bäume regen die Fantasie an und können sicher ganz viele Geschichten erzählen

31. März 2021
by Elisabeth Vente-Smusch
  • Eiche

Liebe Mitglieder und Teilnehmer an unseren Veranstaltungen,

Ihre zahlreichen Rückmeldungen zum Thema „Bäume“ zeigen, dass nicht nur ich mich für diese begeistern kann! Manche Beiträge erzählen von einer emotionalen Bindung an einen speziellen Baum:

Bäume regen die Fantasie an und können sicher ganz viele Geschichten erzählen:

von Kindern, die sich hinter dem breiten Stamm versteckt,

von Verliebten, die sich hier geküsst,

von Wanderern, die auf der Bank unterm Baum sich ausgeruht haben.

Unser Mitglied, Renate Grüter-Paul, verwies auf das schöne Lied von Alexandra:

Mein Freund, der Baum

 

Ich wollt dich längst schon wieder seh’n
Mein alter Freund aus Kindertagen
Ich hatte manches dir zu sagen
Und wusste du wirst mich versteh’n
Als kleines Mädchen kam ich schon
Zu dir mit all den Kindersorgen
Ich fühlte mich bei dir geborgen
Und aller Kummer flog davon
Hab‘ ich in deinem Arm geweint
Strichst du mit deinen grünen Blättern
Mir übers Haar mein alter Freund …

 

Eine ebenso anrührende Liebes- wie auch Baumgeschichte ist die Sage von Philemon und Baucis:

Ovid beschreibt in den Metamorphosen den Besuch des Göttervaters Jupiter (Zeus) und seines Sohnes Merkur (Hermes) in einer Stadt in Phrygien. Die Einwohner gewähren den beiden Wanderern jedoch keinen Einlass.

Allein Philemon und seine Frau Baucis, ein altes Ehepaar, das in einer ärmlichen Hütte am Stadtrand lebt, üben Gastfreundschaft, nehmen die beiden auf und bewirten sie mit allem, was sie haben.

Daran, dass sich der Weinkrug wundersamerweise immer wieder von allein füllt, erkennen sie ihre Gäste als Götter, denen sie nun auch noch ihre einzige Gans opfern wollen.

Das verwehren ihnen die Himmlischen jedoch und fordern sie auf, ihnen zu folgen, um der Strafe für die ungastliche Stadt zu entgehen. Von der Höhe sehen Philemon und Baucis erschüttert, dass die Stadt in einem Sumpf versunken ist. Nur ihr Häuschen ist geblieben, das sich nun in einen Tempel von Gold und Marmor verwandelt.

Von Zeus aufgefordert, ihre Wünsche zu nennen, bitten sie darum, als Priester ihr Leben lang den Tempel hüten zu dürfen und zur selben Stunde zu sterben, so dass keiner von ihnen des anderen Grab schauen müsse.

So geschieht es. Sie dienen im Tempel, bis sie eines Tages, vom Alter gebeugt, auf den Tempelstufen miteinander redend, in eine Eiche bzw. eine Linde verwandelt werden.

 


Eiche/Standort: Schlossgarten Ms

Foto: V. Dartmann

 

Linde / Foto: Wikipedia

Eine schöne Woche!

Elisabeth Vente-Smusch